Chronik
...der Key-Porters Bremen
Die Jahre der Entstehung (1978 - 1985)
Nach Eröffnung des Bürgerzentrums "Neue Vahr" im September 1977 entstand im
Frühjahr 1978 eine hauseigene Tanzgruppe.
Auf dem Programm standen "Mitmach-Tänze für Jung und Alt".
Man traf sich - offen für Jedermann - Dienstags im Saal des Hauses und
bewegte sich zu Musik aus aller Welt. Als die Leiterin ein Jahr später von einer
USA-Reise zurückkehrte hatte sie dort den Square-Dance kennengelernt. Von allen
Mitmach-Tänzern wurde kurz darauf beschlossen, auf American Square Dance zu wechseln.
Gelehrt und gelernt wurde mühselig nach Büchern und Schallplatten.
Einen ausgebildeten "Caller" gab es nicht. In diese "Offene Gruppe" durfte
jederzeit eingestiegen werden.
Durch persönliche Kontakte konnte später eine US-Caller des Clubs in
Osterholz-Scharmbeck (Mike McKenna) gewonnen werden.
Im Oktober 1980 begann der erste "richtige" Anfänger-Kurs.
Bis zur Basic-Graduation am 02.06.1981 galt es für 20 Tänzer manche Schwierigkeit
zu überwinden. Glücklicherweise stieß eine erfahrene Tänzerin hinzu, die versuchte
die Gruppe weiter zu bilden, als der Caller dienstlich abberufen wurde.
Unterstützung holte sie sich von ihrem Heimat-Caller Hans-Georg Haaser aus Bonn.
Dieser Mann sollte fortan auch aus größerer Entfernung die entscheidende Hilfe werden.
Mitunter kam er selbst nach Bremen und bemühte sich um die Fortschritte der werdenden
Tänzer aus Bremen.
Am 08.10.1984 wurde von ihm die erste MS-Graduation in Bremen für 24 Tänzer
durchgeführt.Die Gruppe gab sich nun den Namen "Key Porters" (-> Schlüssel Träger).
Dabei sollte mit "Port" auch der Bezug zur Hafenstadt gebildet werden.
Als Club-Badge wurden jedoch die Bremer Stadtmusikanten wegen des größeren
Bekanntheitsgrades erwählt. Beim Gäste-Dengle entschied man sich für das Wappen
der Stadt, den "Bremer Schlüssel".
Am 30.04.1985 fand die Gründungs-Versammlung mit 27 Mitgliedern statt
(Gründungsdatum ist der 01.05.1985).
Am 31.08.1985 erfolgte die Aufnahme in die Dachorganisation EAASDC beim
"Fall Roundup" in Berlin. Seitdem gehört der Club "Key-Porters Bremen" zur großen
Familie der Square Dancer in aller Welt.
Die Jahre der Entwicklung (1985 - 1988)
Aus dem Club hatte sich mit Helge Dejoks inzwischen ein junger Mannn zum
Caller entwickelt, so dass auch neue Squaredance Kurse durchgeführt werden konnten.
In den ersten Jahren hatte sich der Mitgliederstamm durch Zu- und Abgänge stark verändert.
Im Oktober 1984 begann die 1. neue Class.
Am 19.10.1985 konnten die neuen Bremer "Eigengewächse" graduiert werden. Weitere Kurse schlossen sich an. Eine hohe Fluktuation der Mitglieder war zu dieser Zeit zu verzeichnen.
Bis zum Jahr 1990 hatte sich eine Mitgliederzahl von 40 stabilisiert.
Die 1. eigene Club-Feier, ein "One-Night-Stand", fand am 11.10.1983 statt,
noch bescheiden in der Gästezahl. Aus ihr heraus entwickelte sich bald der jährliche
"Herbst-Dance" zum mittlerweile 17. Mal (immer am vorletzten Sonnabend im Oktober)
als eine der renomiertesten Veranstaltungen Norddeutschlands. Die Zahl der Gäste
pendelte sich schnell bei 200 - 300 ein, teilweise sogar darüber hinaus. Dadurch
wurde es im heimatlichen Saal des Bürgerhauses hin und wieder auch mal eng.
Das Jahr 1987 brachte den Abschied des Callers Helge Dejoks, der zum Studium nach
Mainz wechselte. Seine Nachfolge trat Uwe Jansen an, beruflich von Wilhelmshaven
nach Bremen gezogen und in der Region gut bekannt. Gleichzeitig betreute er auch den
Nachbar-Club in Osterholz-Scharmbeck. Starke gemeinsame Reisefreudigkeit einiger
Tanzpaare verbunden mit vielen Club- und Veranstaltungs-Besuchen erbrachten gute
Kontakte auch zu Clubs in Süddeutschland.
Der Square-Dance-Brauch des Bannerstehlens und Zurückholens führte dazu, dass im Februar
1988 zwei Busse mit Tänzern aus dem Großraum Frankfurt nach Bremen kamen um mit uns und
vielen anderen Gästen eine große Party zu feiern; einen sogenannten "Banner Rückhol
Club Abend". Gute Kontakte der Club-Präsidentin brachten es mit sich, dass der ehemalige Senator
und Bürgermeister Dr. Henning Scherf für diesen Abend gewonnen werden konnte und die
Gäste begrüßte. Nach seinem spontanen Erstversuch als Tänzer war er nicht mehr vom
Parkett zu bewegen und tanzte begeistert stundenlang mit. Genauso kurzentschlossen nahmen
die Key-Porters ihren so volksnahen Bürgermeister im Saal als Ehrenmitglied bei sich auf.
Als Austausch Symbol für das Club-Badge prngt seit jenem Tag die weinrote Krawatte des
Bürgermeisters an unserem Club-Banner.
40 Jahre Square-Dance in Deutschland
Mit den Jahren kam der Wunsch auf, über den Herbst-Dance hinaus einmal eine größere
Veranstaltung durchzuführen. Es wurde die Idee eines "2-Tage-Tanzes" geboren, als
Benefiz-Veranstaltung für Kinder (Benefit for Children) mit dem Hintergrund "40 Jahre
Square-Dance in Deutschland". Sponsoren wurden gesucht und gefunden. In Zusammenarbeit
mit der Sparkasse wurde ein Spendensystem für teilnehmende und unterstützende Clubs
entwickelt. Die Clubs sollten gegen eine Urkunde Sparschweinchen in ihre Heimat
mitnehmen, dort Spenden sammeln und die gefüllten Schweinchen während der Veranstaltung
zurückgeben. Der Caller Paul Hartmann wurde in diese Aktivitäten mit einbezogen. Er hatte
als U.S. Army Angehöriger 40 Jahre zuvor den Square Dance mit nach Deutschland gebracht
und von Bremen aus verbreitet. Schirmherr dieser Veranstaltung war unser damaliger Bürgermeister
Henning Scherf. Organisatorische Unterstützung kam von seiten des zuständigen Ortsamtes
Osterholz. Von den Spenden sollte der Bau eines Horthauses im Bremer Stadtteil Osterholz
mit finanziert werden. Auf 2 Jamborees konnten 40 Schweinchen an Patenschaftsclubs
abgegeben werden, sogar bis in die Schweiz und nach Schweden.
Die Veranstaltung fand dann am 19. und 20 August 1989 statt. Getanzt wurde in der Halle
des TSV Osterholz-Tenever. Hierbei wurde auch Paul Hartmann die Ehrenmitgliedschaft
verliehen. Die Bundeswehr spendierte Erbsensuppe für das leibliche Wohl.
Für den Samstag Morgen hatte der Bürgermeister Henning Scherf zum "Gemeinsamen Picknick"
im Bürgerpark eingeladen und erwies als sehr volksnaher Gastgeber. Anschließend erfolgte
der Umzug zum Rathaus durch die Innenstadt. Vor der großen Tänzerschar wurden die Spenden
an den Bürgermeister übergeben. Danach kam der Tanz um den Roland. Keiner der über 400
Tänzer wird diese Tage je vergessen. Besonders eindrucksvoll war auch der Square-Dance
zwischen Dom und Rathaus vor vielen Zuschauern in glühender Hitze - und mittendrin und
nah dabei immer unser Bürgermeister.
Als Spenden-Ergebnis konnten mehr als 10.500,00 DM vorgewiesen und übergeben werden.
Diese Summe kam aus den Schweinchen und den Überschüssen der Veranstaltung.
Dieses Tanz-Fest hat eine Menge dazu beigetragen, den jungen Club aus Bremen in der
Square-Dance Szene bekannt zu machen.
Der Caller Sven
Zum Ende der 80er Jahre hatte sich im Club mit Sven Hesse erneut ein junger Mann
hervorgehoben und als sehr talentierter Caller erwiesen. Bedingt durch das berufliche
Fehlen von Uwe Jansen sprang er bald als Vertretung ein. Viele Abende gestaltete er
allein; schnell wurde er ins ständige Club-Programm einbezogen. Im November 1991 hörte
Uwe Jansen ganz auf als Caller zu wirken. Seitdem ist Sven der Club-Caller bei den
"Key-Porters".
Im November 2001 konnte er also in dieser Funktion sein 10-jähriges Jubiläum begehen.
Der Club freut sich und ist dankbar ein so gutes und treues Eigengewächs bei sich zu
haben. Ihm zur Seite steht mittlerweile Gudrun Schroeter - auch ein aus den eigenen
Reihen - doch seit Jahren nicht mehr in Bremen wohnhaft. Einmal im Monat übernimmt sie
den Clubabend und kommt dafür extra angereist. Bei Sven hat der Club das große Glück,
daß er beruflich in Bremen geblieben ist. Privat hat es ihn auch nur kurz über die
Stadtgrenze hinaus verschlagen. Seit 1998 heißt er nun Sven Köwing. Er ist die wichtigste
Person im Club und inzwischen unverzichtbar geworden.
Fortsetzung folgt...